4. Kümmern Sie sich um Erwartungen
Häufig kommt es vor, dass die gegenseitigen Erwartungen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern nicht ausreichend klar sind. Zu hohe oder unrealistische Erwartungen können die Erholung der Mitarbeiter behindern. Deshalb hilft es als Arbeitgeber und Arbeitnehmer, klare Vereinbarungen über die gegenseitigen Erwartungen zu treffen. Es geht um Fragen wie:
- Wie sind Arbeitszeiten und Pausen geregelt?
- Wie sieht die Verfügbarkeit aus?
- Werden vom Arbeitnehmer (viele) Überstunden erwartet?
- Gibt es eine Möglichkeit für zusätzliche Erholungszeit nach einer anstrengenden, stressigen Zeit?
- Soll der Mitarbeiter abends, am Wochenende und in den Ferien (immer) erreichbar sein?
- Wann sind die Menschen mit meinen Bemühungen und Ergebnissen zufrieden? Wann bin ich zufrieden?
- Was sind die Erwartungen und Anforderungen an meine berufliche Entwicklung?
- Stimmen die Erwartungen mit den Kenntnissen, Fähigkeiten und Qualifikationen des Mitarbeiters überein?
5. Autonomie bewahren und fördern
Die Forschung hat gezeigt, dass Menschen Einfluss und Kontrolle über ihre Arbeit brauchen, um gesund zu bleiben (Choi, et al., 2011). Es geht dann darum, wie die Arbeit erledigt wird, ob Pausen eingelegt werden können und ob ein kurzer Smalltalk mit Kollegen geführt werden kann.
Ein Produktionsarbeiter muss die Arbeit innerhalb einer bestimmten Zeit erledigen und kann nicht delegieren. Beschäftigte, die eine hohe Arbeitsbelastung erfahren, aber über die Ausführung, die Reihenfolge und das Tempo, in dem sie ihre Aufgabe erledigen müssen, (mit-)entscheiden können, klagen seltener über Ermüdungsbeschwerden. Darüber hinaus fördert die Möglichkeit, an Entscheidungen über Urlaub und Arbeitszeit mitzuwirken, auch die Zahl der Ermüdungsbeschwerden zu verringern. Denn Mitarbeiter können ihre Arbeitslast dann besser verteilen (CBS, 2020).
Das Schreiben von Zeit scheint effizient zu sein, aber es verringert die Erholungszeit und Kreativität der Menschen. Der Raum für Entspannung wird sozusagen von der Tagesordnung genommen. Menschen fangen an, sich wie Arbeitsroboter zu fühlen und sich auch so zu verhalten (Marqueze et al., 2016).
6. „Luftlöcher“ einplanen, auch bei Online-Gespräche
Ein Arbeitstag ist effektiv, wenn 6-7 Stunden produktive Zeit vorhanden sind (Loannides & Mavroudeas, 2020). Die anderen 1 bis 2 Stunden verbringen die Menschen mit Arbeitsorganisation und Selbstfürsorge: Denken Sie an (Mini-)Pausen, auf die Toilette gehen, von einer Aktivität zur anderen wechseln. Berücksichtigen Sie auch solche „Luftlöcher“ bei der Planung. Darüber hinaus kann eine Planung, die unerwartete Ereignisse berücksichtigt, Arbeitsstress reduzieren.
Aufgrund der Corona-Krise sehen wir Mitarbeiter, die ihre Tage komplett mit Online-Meetings durchgeplant haben. [SR1] Gespräche, die früher am Arbeitsplatz oder auf den Fluren und an der Kaffeemaschine geführt wurden, finden jetzt über den Computer statt. Daher sitzen die Menschen von frühmorgens bis spätnachmittags hinter ihren Bildschirmen. Menschen, die dies erkennen, wird geraten, bewusst „meetingfreie“ Zeiten einzuplanen; beispielsweise keine Online-Meetings vor 09:00 Uhr, zwischen 12:00 und 13:00 Uhr und nach 16:30 Uhr.
Wenn es um Einzelgespräche geht, können Sie auch gelegentlich "Walking Bells" machen (mit dem Telefon und den Ohrstöpseln und nach draußen gehen und das Gespräch führen).
7. Geben Sie den Menschen genug gutes Licht
Eine gute Beleuchtung ist für den Bildschirmarbeitsplatz in mehrfacher Hinsicht wichtig. Die Lichtverhältnisse wirken sich nicht nur auf unser körperliches Wohlbefinden bei der Bildschirmarbeit aus, sondern haben auch großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit. Gute Lichtverhältnisse liegen vor, wenn keine störenden Reflexionen und Blendungen auftreten, keine Kontrastverfälschungen auftreten und die Helligkeit gut ist. Wichtig ist auch, dass sowohl eine horizontale als auch eine vertikale Beleuchtung des gesamten Arbeitsbereichs vorhanden ist. Die Anpassung an schlechte Lichtverhältnisse führt oft zu Überanstrengung der Augen, Kopfschmerzen und Ermüdung. Darüber hinaus folgt jeder dem circadianen Rhythmus, auch bekannt als Schlaf-Wach-Zyklus. Dieser wird maßgeblich durch das natürliche Tageslicht bestimmt. Bei herkömmlicher, künstlicher Beleuchtung fehlt dieser regelmäßige Lichtreiz und die Hormonausschüttung in unserem Körper kann durcheinander geraten. Neben Konzentrationsschwäche, Stress und Einschlafproblemen kann dies zu langfristigen psychischen Störungen beitragen.
Biodynamisches Licht sollte verstärkt eingesetzt werden, um psychische Gefährdungen zu vermeiden.
Dabei handelt es sich um Licht, das dem Tageslichtzyklus folgt und die Farbtemperatur und Helligkeit des natürlichen Tageslichts im Laufe des Tages anpasst und auf diese Weise den sogenannten circadianen Rhythmus reguliert. Das sorgt für einen ausgeglichenen Tag-Nacht-Rhythmus der Menschen. Auch der saisonalen Depression (SAD) wird mit biodynamischem Licht entgegengewirkt, weil es das fehlende Licht in den dunklen Wintermonaten liefert. Mit individuellem „Energiemanagement“ und „Regeneration“ kann Büroangestellten in der Regel viel besser geholfen werden.